Sommerfest Hitra,
Olavsfest Trondheim
- irgendwann 2006
- Es begann beim Böck in Unterbrunn. Ein in Norwegen lebender
Zahnarzt hört die Band, ist begeistert und verspricht spontan,
Auftritte dortselbst zu arrangieren.
- Anfang 2007
- Der Mann hält Wort! Bjørn Fjellvær,
Kneipier und
Musiker, lädt die Band für eine Woche zum alljährlichen Sommerfest
auf die Insel Hitra ein. Er vermittelt auch zwei Auftritte auf
Norwegens größtem Kulturfestival, dem
Olavsfest von
Trondheim.
- Juni 2007
- Die Charivaris ordern warme Pullover als Bandbekleidung.
- 19.7.07
- Höchst individuell, wie in diesem Ensemble üblich, tröpfeln die
Musiker mit und ohne Anhang in Hitra ein. Man genießt den ersten
Lachs, staunt über die Bierpreise, sowie die um 11 Uhr abends immer
noch sichtbare Sonne und verteilt sich erst mal auf
Schlafgelegenheiten in Fillan und der Nachbarinsel Fjellværøy.
- 20.7.07
- Nach diversen Inselausflügen (individuell, versteht sich),
trifft sich die Band zum ersten Auftritt im ausgebauten Stadel des
Restaurants Fjellvær Kyst og
Bondegårdsferie auf Fjellværøy. Die angeblich so kühlen
Skandinavier entpuppen sich als begeisterte Tänzer und um ½ 2 Uhr
nachts spielen und singen alle zusammen den Sommerhit des Jahres,
Bjørns Komposition "Hitra, Frøya og Fjellværøya".
- 21.7.07
- Heute spielt man vor dem Café
Hjorten in Fillan,
der 'Hauptstadt' von Hitra. Wie's der Zufall so will, hört das die
Veranstalterin einer Geburtstagsfeier und so findet sich die Band
wenig später in einem kleinen Bootshafen im Kreise äußerst
kälteresistenter Hobbyangler wieder. Die in Naturalien gebotene Gage
erwies sich u.a. als gegrillter Lachs vom Allerfeinsten und man
kehrt zu vorgerückter Stunde, unter sorgfältiger Umgehung der nachts
allgegenwärtigen Hirsche und Rehe, zufrieden heim.
- 22.7.07
- In Hopsjøen auf Hitra ist heute großer Jahrmarkt mit Gauklern,
Zauberern, Verkaufsständen und Musik. Die Attraktion ist aber nicht
etwa die Charivari Jazzband, sondern ein Hund, der vor ein kleines
Tor platziert, als Torwart fast jeden Ball hält und dabei sichtlich
Spaß hat.
- 23.7. - 25.7.07
- Dank geschickter Verhandlungen des Bandleaders hat die Band drei
Tage spielfrei und nutzt das zu (individuellen, versteht sich)
Ausflügen, die einige bis zum Geiranger Fjord führen.
- 26.7.07
- Die Band wird umquartiert: bis auf MüSo und Gerhard hausen nun
alle gemeinsam(!) in einer schönen Hütte direkt am Meer. Der
Nachmittagsgig im Café Hjorten findet relativ wenig Resonanz - das
Publikum wartet schon auf den anschließenden Auftritt eines
örtlichen Kinderstars... Umso besser war dafür der Abend im
Konzertstadel auf Fjellværøy. Einerseits wegen des köstlichen
Fiskekake von Wirtin Anne-Britt, andererseits wegen eines
engagierten und fachkundigen Publikums.
- 27.7.07
- Heute spielt die Band auf dem Marktplatz von Fillan, vor der
Bank. Der dafür abgestellte junge Tontechniker ist mit den
akustischen Instrumenten offenbar nicht so vertraut, es klingt
jedenfalls schaurig. Den Schauplatz des Gemetzels kann man übrigens
im Internet mittels Webcam beobachten:
Fillan Torget, die Bühne war unten links im Bild.
- 28.7.07
- Welch ein Kontrast zu gestern! Aus irgendwelchen
organisatorischen Gründen spielt die Charivari Jazzband so wie zu
Beginn ihrer Geschichte: unverstärkt, ohne Bühne, einfach auf der
Straße, mitten im Volk. Und siehe da, es klingt wunderbar, die Leute
sind interessiert, die Band kommt gut an. Ein Besucher aus Litauen
baut den Auftritt in sein Urlaubsvideo ein und seitdem ist die
"Charivari Jazz Band" in Hitra auch bei
Youtube zu
finden.
- 29.7.07
- Der Tag gehört weiteren Erkundungen und Wanderungen auf den
Inseln. Abends spielt die Charivari Jazzband im Stadel als Vorgruppe
für die Raggle Taggle Gypsies, eine (Profi-) Gruppe von zwei Iren
und drei Argentiniern, die eine virtuose Symbiose aus keltischen
Melodien und südamerikanischen Rhythmen geschaffen haben. Man
versteht sich unter Musikern sofort blendend und genießt den Abend
zusammen mit einem begeisterten Publikum und gestärkt von Wirtin
Anne-Britts Rømmegrøt.
- 30.7.07
- MüSo und Gerhard räumen das Haus zu Gunsten der 5 Raggle Taggle
Gypsies und ziehen in eine urige, kleine, grasbewachsene Hütte neben
dem Stadel um. Anne-Britt erzählt zur Einstimmung auf Trondheim die
Geschichte von
Kong Olav
und der Schlacht von Stiklestad. Abends trifft sich die Charivari
Jazzband mit den 5 Raggle Taggles in der Ægir-Halle von Fillan zu
einem Doppelkonzert.
- 31.7.07
-
Heute
ist spielfrei, die Wanderungen der Bandmitglieder (individuell,
versteht sich) durch Hitra und Fjellværøya verlaufen alle recht
feucht, es regnet überall. Die Band versammelt sich zu einem
Abschieds-Ständchen für Wirtin Anne-Britt und ihren wackeren Åbjørn
und wird dafür mit einem superb angerichteten Menu verwöhnt:
- 1.8.07
- Bis unters Dach vollgepackt mit Bjørns Verstärkeranlage macht
sich die Charivari Jazzband auf nach Trondheim (individuell,
versteht sich). Inzwischen wissen auch alle, dass man in Norwegen
das Bompenger für die zahlreichen mautpflichtigen Tunnels und
Schnellstraßen tunlichst abgezählt bereit halten sollte. Die Band
spielt am Nachmittag auf einer etwas zugigen Bühne vor dem
Hotel Britannia. Im Haus
herrscht die für Großveranstaltungen übliche Hektik, aber das kennen
die festivalerfahrenen Bayern ja längst.
- 2.8.08
- In der Band breiten sich Halsweh und Schnupfen aus, die neuen
warmen Bandpullover sind Gold wert. Nach diversen Besichtigungen
(individuell, versteht sich) wird am Nachmittag wieder vor dem
Britannia musiziert. Anschließend macht sich die ganze(!) Band nebst
Anhang auf die Suche nach einem geeigneten Lokal für ein
gemeinsames(!) Abendessen. Nach mehreren Versuchen und längeren
Fußmärschen landet der Tross bei einem Chinesen namens Shanghai am
Nidelva Ufer, was sich letztlich sogar als gute Wahl erweist.
- 3.8.07
- Das Frühstück findet zur allgemeinen Überraschung ohne Strom und
bei Kerzenlicht statt. Höchst individuell, wie sie gekommen sind,
machen sich die Musiker und ihr Anhang auf den Rückweg. Das Fazit
der zwei Wochen in Norwegen steht aber jetzt schon fest: es war ein
sehr gelungener Bandausflug in ein freundliches und schönes Land,
das auch den guten alten Jazz noch zu schätzen weiß.